Milch - gibt starke Knochen?

… und der Storch bringt den Nachwuchs ins Haus!

Gleich zu Beginn möchten wir Ihnen das Buch "China Study" von T. Colin Campbell und Thomas M. Campbell (ISBN 978-3-86101-001-9) ans Herz legen. Eindrücklich werden in diesem Buch die Zusammenhänge zwischen tiereiweissreicher Ernährung und chronischen Erkrankungen und Krebs aufgezeigt und durch eindrückliche wissenschaftliche Studien untermauert. Die Daten für die "China Study" wurden über einen Zeitraum von 27 Jahren (!!!) erfasst und ausgewertet.

Noch immer steht Kalzium im Mittelpunkt der Osteoporose-Diskussion. Heute ist jedoch bekannt, dass Magnesium, Mangan und die Vitamine C, D (Sonnenlicht) und K (!!!), sowie genügend Bewegung (min. 10‘000 Schritte/Tag) ebenso wichtig zum Aufbau der Knochensubstanz sind.
Übrigens: Zwanzig Minuten Sonne pro Tag, auf das Gesicht und die Unterarme eines Erwachsenen reichen, um den Vit. D-Bedarf abzudecken.

Der effektive Kalziumbedarf hängt nicht nur von der aufgenommenen Menge ab, sondern vielmehr davon wie viel der Mensch aufgrund seiner Stoffwechsellage aufnehmen kann und wie er sich ernährt. So kann sich unter gewissen Umständen die effektive Kalziumaufnahme auf bis zu 15 % reduzieren.

Ein weiterer wesentlicher Faktor stellt die Bioverfügbarkeit dar. So hat pflanzliches Kalzium eine bessere Bioverfügbarkeit als tierisches. Weil Milchprodukte nur sehr wenig Vitamin K enthalten, wird Kalzium aus Milchprodukten nur zu ca. 30 % vom menschlichen Körper aufgenommen (siehe auch phosphathaltige Nahrungsmittel).

Haben Sie sich schon einmal überlegt, woher die Kuh das viele Kalzium hat, das sie uns laut Werbung mit ihrer Milch weitergeben soll?

Ja natürlich! Vom Grünzeug, das sie tagtäglich verzehrt. Machen wir es den Kühen nach und holen uns das Kalzium und vieles mehr aus den essbaren Grünpflanzen (Gemüse, Wildkräuter, Sprossen, Algen u.v.m.; Siehe auch unten unter Kalziumquellen). Wir ersparen uns und den Tieren dadurch viel Leid!

Einige Nährstoffe im Vergleich

 

100ml

Milch

 

100ml

Weizengrasssaft

 

 

Tagesbedarf

Vitamin B1 0,04mg   3.67mg   1,4mg
Vitamin B2 0,15mg   26,5mg   1,8mg
Vitamin B6 0,05mg   16,7mg   1,8mg
Niacin 0,07mg   93,8mg   18mg
Panthothensäure 0,33mg   30mg   6mg
Vitamin B12 Spuren   0,33mg   3mcg
Folsäure Spuren   13,67mg   0,15mg
Vitamin E Spuren   39,17mg   12mg
Biotin Spuren   13,33mg   100mcg
Kalium 129mg   4000mg   4000mg
Kalzium 133mg   641,7mg   1000mg
Magnesium 13mg   131,2mg   350mg
Kupfer 0,0001mg   71,3mg   3mg
Vitamin K* 0,01-4mcg   100mg   60-80mg
Vitamin C 1,7mg   235mg   75mg

*) Vitamin K ist enorm wichtig für den Knochenaufbau!

Kennen Sie Ihren täglichen Kalziumbedarf?

Kinder (1 - 10 Jahre) 800 - 1200 mg
Jugendliche (11 - 24 Jahre) 1200 - 1500 mg
Erwachsene (bis 65 Jahre) 1000 mg
Erwachsene (ab 65 oder Menopause) 1500 mg
Schwangere oder Stillende 1200 - 1500 mg

 

 

 

 

  

Vegetarier haben einen, um ca. 30% tieferen Kalziumbedarf als Fleischesser, da sie keine Harn-, Schwefel-, Salpeter- und Phosphorsäure aus dem Konsum von tierischem Eiweiss verstoffwechseln müssen.

Gründe für einen Kalziummangel:

  • Zufuhrmangel, Fehlernährung
  • Zu hoher (tierischer) Eiweißanteil in der Nahrung >20%; der Kalziumverlust/-bedarf steigt mit zunehmender Eiweißzufuhr. Tierische Eiweiße – auch Milch und Milchprodukte – führen zu einer chronischen Übersäuerung (und Verschleimung) des Körpers, die wiederum (u.a.) mit Kalzium abgepuffert werden muss.
  • Toxische Belastungen z.B. mit Schwermetallen (Amalgam, Umweltgifte, Nahrungsmittelzusatzstoffe)
  • Zuckerkonsum
  • Alkohol
  • Medikamente: Antiazida (gegen Magenübersäuerung), Abführ- und Diuretika
  • Verhütungsmittel
  • Störungen in der Darmflora, Darmerkrankungen, Gallensekretionsstörungen
  • Vitamin C-, D- und K-Mangel
  • Bewegungsmangel
  • Mangelnde Magensäure-Produktion
  • Phosphor- und Magnesiumüberschuss (Wurstwaren, Käse, Süßgetränke)
  • (Übermäßiger) Kaffeekonsum
  • Stress
  • Phosphathaltige Nahrungsmittel. Alle phosphathaltigen, säurelastigen Nahrungsmittel mindern u.a. die Kalziumaufnahme. Phosphat ist ein Antagonist (Gegenspieler) von Kalzium.

Phosphathaltige Nahrungsmittel:

  • Milch und Milchprodukte
  • Wurstwaren
  • Süßgetränke (Cola, Fanta, Red Bull usw.)
  • Schmelzkäse
  • Fertigprodukte
  • Geräuchertes Fleisch
  • Schokonusscrème (Nutella)
  • Zuckerspeisen
  • Ketchup, Mayonnaise
  • Schokolade
  • Backpulver, Dauerbackwaren, Gebäck, Guetzli, Torten
  • Künstliche Süßungsmittel

Milch und Milchprodukte enthalten Phosphat und Kalzium im Verhältnis 5 : 3. Der phosphathaltige Überschuss hat zur Folge, dass das Kalzium der Milch vom menschlichen Organismus nicht optimal resorbiert werden kann und bei der Phosphatneutralisierung mehr Kalzium verbraucht als in die Knochen eingelagert wird.
Die signifikante Zunahme der Osteoporose in der Schweiz und unsere Beobachtungen in der Praxis bestätigen diesen Umstand. Kulturen (Asien, China, Südamerika), die kaum oder nur in sehr geringem Masse Milchprodukte verzehren, kennen das Problem des Knochenschwundes nicht.

Die Milch hat zudem ein sehr schlechtes Kalzium-Magnesium Verhältnis, was sich wiederum negativ auf die Einlagerung des Kalziums in die Knochen und die Muskelfunktion auswirkt.

Der wichtigste Aspekt in Bezug auf die Bioverfügbarkeit ist die Verarbeitung. Je naturbelassener und frischer ein Lebensmittel verzehrt wird, umso höher ist die Bioverfügbarkeit für unseren Organismus.
Mit den heutigen Verarbeitungsprozessen in der Nahrungsmittelindustrie (wir schreiben bewusst nicht Lebensmittelindustrie) gehen die meisten Vitalstoffe verloren und das Endprodukt hat oft nichts mehr mit dem natürlichen Ausgangsprodukt zu tun.

Dies trifft insbesondere für die Milchverarbeitung zu. Da wird die Milch von zig-tausend Tieren und Bauernbetrieben vermischt, x-Mal umgepumpt und durch die halbe Schweiz transportiert.
Danach wird die Milch in ihre Einzelkomponenten aufgeteilt (entrahmt, pulverisiert), homogenisiert (die natürlichen Fette werden zerkleinert), erhitzt (UP, UHT) und Zusatzstoffe (Zucker, Aromen, Farbstoffen usw.) beigefügt.
Die Produkte, die in den Verkaufsstellen feilgeboten werden, haben mit dem Naturprodukt Milch nichts mehr gemein. Zudem ist jedes haltbar gemachte Lebensmittel (UP-Milch, UHT-Milch) organisch gesehen tot - und was schon tot ist, kann nicht mehr verderben!

Abgesehen vom nachfolgenden Thema "Muttermilch - Kuhmilch", sind die Verarbeitungsprozesse massgeblich für die zunehmenden Allergien und Unverträglichkeiten (Laktose) verantwortlich.
Die veränderten Strukturen entsprechen nicht mehr der natürlichen Ordnung und können deshalb vom menschlichen Organismus nicht erkannt und aufgeschlossen werden. Unser Immunsystem betrachtet z.B. die veränderten Milcheiweissstrukturen als körperfremde Eiweisse und reagiert darauf mit Abwehr. So gesehen ist jede allergische Reaktion auf Milchprodukte eine Scheinallergie, ein Symptom, deren Ursache in der Denaturierung liegt.

Muttermilch - Kuhmilch; jedem das Seine

Der Mensch ist das einzige Säugetier, das auch nach der Säuglingsphase noch Muttermilch konsumiert. Notabene Muttermilch von einem anderen Säugetier. Das ist nicht nur unsinnig, sondern wie die heutige Milchwirtschaft zeigt, auch verwerflich.
Da wird den Kälbern die Kuhmilch vorenthalten und stattdessen, Milchersatz aus Milchpulver zu gefüttert.
Damit die Milchleistung für den Bauern stimmt, muss jede Kuh mindestens ein Kalb pro Jahr austragen. Stierkälber sind "unnütz" und werden den Mästereien für die Fleischproduktion zugeführt.

Eiweiss und Wachstum

Kuhmilch enthält 3,3% Eiweiss. Dadurch legt das Kalb in etwa 47 Tagen 100% an Gewicht zu. Der menschliche Säugling kann sich dafür etwa 180 Tage Zeit lassen. Dementsprechend enthält die menschliche Muttermilch nur 1,2% Eiweiss.

Die Eiweisszufuhr über die Nahrung - vor allem das Kasein -, regt im Körper die Bildung des Wachstumshormons IGF-1 (Insulin-like Growth Factor 1) an. Einige Studien im Jahre 2001 durch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. haben zudem ergeben, dass mit den Milchprodukten auch noch das IGF-1 der Kühe aufgenommen wird. Somit haben Menschen, die artfremde Milchprodukte zu sich nehmen eine Verdoppelung des IGF-1 Effekts.
Die Aufgabe dieses Hormons ist es, die Wachstumsgeschwindigkeit von gesunden Zellen anzuregen und den Abbau bzw. die Entsorgung alter, überlebter Zellen zu regeln. Eiweiss ist also quasi ein Turbo für die Zellvermehrung.
Im Säuglingsalter macht dieser Prozess Sinn, da es in diesem Alter vor allem um die Zellvermehrung und den Aufbau körpereigener Strukturen geht. Der Abbau alter Zellen ist in dieser Lebensphase weniger bedeutsam.
Im späteren Leben, wenn es nur noch um den Erhalt des Zellbestandes und den Abbau alter, verbrauchter Zellen geht, hat IGF-1 keine Bedeutung mehr. Im Gegenteil: Wird die IGF-1 Bildung durch den Zufuhr von tierischem Eiweiss angeregt, wird die Zellteilung - auch von Krebszellen! - angeregt und der Abbau alter Zellen verhindert.
Aus Erfahrung wissen wir, dass krebskranken Menschen geschmacklich als erstes die Nahrungsmittel tierischen Ursprungs wiederstehen. Die logische Konsequenz des Organismus, wenn man die Hintergründe kennt.

Nahrungsergänzung

Kalzium-Brausetabletten
Brausetabletten sind in der Regel schwer bekömmlich und können zu Durchfall führen. Die meisten Produkte enthalten in der Regel nur gerade 5% Nährstoffe. Der Rest sind Hilfsstoffe!
Außerdem wurde festgestellt, das die regelmäßige Einnahme von Brausetabletten eine chronische Übersäuerung des Körpers und als Folge davon Arthritis, Arthrose und Nierensteine nach sich ziehen können.

Wir empfehlen grundsätzlich keine Monopräparate über längere Zeit einzunehmen, sondern die physikalischen „Mitspieler“ Magnesium, Kalium, Natrium und allenfalls Silizium mit einzubeziehen.
Bewährt haben sich in dieser Hinsicht die Produkte von Dr. E. Töth, Burgerstein, Flügge, Sanum und für die feinstoffliche Verteilung ergänzend, die Pflüger-Schüsslersalze.

Natürliche "Nahrungsergänzung"
Wir bevorzugen Sprossen, Algen und Grassäfte (frisch, in Pulverform oder als Presslinge) und empfehlen diese in die tägliche Ernährung einzubauen. Damit werden alle Zellen des Körpers am wirkungsvollsten und effektivsten mit Nährstoffen versorgt und es macht mehr Spass, als "irgendwelche Pülverchen" zu konsumieren.
Zudem enthalten alle grünen Lebensmittel Spurenelemente, Mineralstoffe, Vitamine und Chlorophyll(!), Enzyme und sekundäre Pflanzenstoffe welche die Aufnahme des Kalziums und einen optimalen Zellstoffwechsel begünstigen. Zur Wiederholung: Weizengrassaft hat einen um Faktor >25'000 höheren Vitamin K-Gehalt als Kuhmilch.

Kalziumquellen ohne tierisches Eiweiß oder Phosphate

  • Braunalgen, Algen
  • Sesamsamen und Sesammus (Tahin), Mohnsamen
  • Amaranth, Quinoa
  • Tofu, Soja(bohnen) - Sojaprodukte bei Kleinkindern nur bedingt und sparsam einsetzen!
  • Broccoli, Grünkohl, Lauch, Bohnen, Mangold, Blattsalate (alle grünen Gemüse, Karotten, Sauerkraut, Tomaten, Fenchel, Sellerie, Weißkohl)
  • Sämtliche Hülsenfrüchte
  • Vollkornprodukte, (Vollkorngetreide, -flocken,)
  • Nüsse (Mandeln, Wal-, Hasel-, Cashew-, Makadamianüsse usw.)
  • Dörrfrüchte (Feigen, Rosinen, Aprikosen)
  • Orangen, Aprikosen, Brombeeren
  • Bierhefeflocken
  • Gartenkresse, Petersilie, Schnittlauch, Meerrettich, Sprossen, Keimlinge
  • Basilikum, Thymian, Rosmarin, Majoran
  • Leinsamen, Sonnenblumenkerne, Weizenkeime, Kürbiskerne
  • Bedingt: Kalziumhaltige, stille Mineralwässer (still = ohne Kohlensäure); keine sehr hohe Bioverfügbarkeit, da grobmolekular.

Zum Vergleich: Kalziumgehalt in mg pro 100 g bzw. 1 dl

Lebensmittel Kalziumgehalt in mg
Mohnsamen 1460
Sesamsamen 783
Weizengrassaft 642
Sojabohnen 260
Karotten 256
Mandeln 252
Petersilie 245
Gartenkresse 240
Leinsamen 230
Haselnuss 225
Amaranth 214
Grünkohl 212
Brennessel 200
Dörrbohnen 197
Feigen getrocknet 190
Brunnenkresse 180
Löwenzahn 158
Bio-Vollmilch 133*
Pistazien 130
Paranuss 130
Schnittlauch 129
Spinat 126
Lauch 120
Bohnen weiss 113
Kichererbsen 110
Fenchel 109
Brokkoli 105
Sonnenblumenkerne 100
Aprikosen getrocknet 82
Linsen 74
Blumenkohl 20

*)davon werden ca. 30% resorbiert, d.h. ca. 45 mg.